Immanuel Kant

Allgemeine Naturgeschichte und Theorie Des Himmels

Von der systematischen Verfassung unter den Fixsternen

Der Lehrbegriff von der allgemeinen Verfassung des Weltbaues hat seit den Zeiten des Huygens keinen merklichen Zuwachs gewonnen. Man weiss noch zur Zeit nichts mehr, als was man schon damals gewusst hat, nдmlich dass sechs Planeten mit zehn Begleitern, welche all beinahe auf einer Flдche die Cirkel ihres Umlaufs gerichtet haben, und die ewige kometische Kugeln, die nach allen Seiten ausschweifen, ein System ausmachen, dessen Mittelpunkt die Sonne ist, gegen welche sich alles senkt, um welche ihre Bewegungen gehen, und von welcher sie all erleuchtet, erwдrmt und belebt werden; dass endlich die Fixsterne als eben so viel Sonnen Mittelpunkte von дhnlichen Systemen seien, in welchen alles eben so gross und eben so ordentlich als in dem unsrigen eingerichtet sein mag, und dass der unendliche Weltraum von Weltgebдuden wimmele, deren Zahl und Vortrefflichkeit ein Verhдltniss zur Unermesslichkeit ihres Schцpfers hat.

Das Systematische, welches in der Verbindung der Planeten, die um ihre Sonnen laufen, statt fand, verschwand allhier in der Menge der Fixsterne, und es schien, als wenn die gesetzmдssige Beziehung, die im Kleinen angetroffen wird, nicht unter den Gliedern des Weltalls im Grossen herrsche; die Fixsterne bekamen kein Gesetz, durch welches ihre Lagen gegen einander eingeschrдnkt wurden, und man sah sie alle Himmel und aller Himmel Himmel ohne Ordnung und ohne Absicht erfьllen. Seitdem die Wissbegierde des Menschen sich diese Schranken gesetzt hat, so hat man weiter nichts gethan, als die Grцsse desjenigen daraus abzunehmen und zu bewundern, der in so unbegreiflich grossen Werken sich offenbart hat.

Dem Herrn Wright von Durham, einem Englдnder, war es vorbehalten, einen glьcklichen Schritt zu einer Bemerkung zu thun, welche von ihm selber zu keiner gar zu tьchtigen Absicht gebraucht zu sein schient, und deren nьtzliche Anwendung er nicht genugsam beobachtet hat. Er betrachtete die Fixsterne nicht als ein ungeordnetes und ohne Absicht zerstreutes Gewimmel, sondern er fand eine systematische Verfassung im Ganzen und eine allgemeine Beziehung dieser Gestirne gegen einen Hauptplan der Rдume, die sie einnehmen.

Wir wollen den Gedanken, den er vorgetragen, zu verbessern und ihm diejenige Wendung zu ertheilen suchen, dadurch er an wichtigen Folgen fruchtbar sein kann, deren vцllige Bestдtigung den kьnftigen Zeiten aufbehalten ist.

Jedermann, der den bestirnten Himmel in einer heiteren Nacht ansieht, wird denjenigen lichten Streif gewahr, der durch die Menge der Sterne, die daselbst mehr als anderwдrts gehдuft sind, und durch ihre sich in der grossen Weite verlierenden Kenntlichkeit derselben, ein einfцrmiges Licht darstellt, welches man mit dem Namen der Milchstrasse bennant hat. Es ist zu bewundern, dass die Beobachter des Himmels durch die Beschaffenheit dieser am Himmel kenntlich unterschiedenen Zone nicht lдngst bewogen worden, sonderbare Bestimmungen in der Lage der Fixsterne daraus abzunehmen. Denn man sieht ihn die Richtung eines grцssten Zirkels und zwar in ununterbrochenem Zusammenhange um den ganzen Himmel einnehmen; zwei Bedingungen, die eine so genaue Bestimmung und von dem Unbestimmten des Ungefдhrs so kenntlich unterschiedene Merkmale mit sich fьhren, dass aufmerksame Sternkundige natьrlicher Weise dadurch hдtten veranlasst werden sollen, der Erklдrung einer solchen Erscheinung mit Aufmerksamkeit nachzuspьren.

Weil die Sterne nicht auf die scheinbare hohle Himmelssphдre gesetzt sind, sondern, einer weiter als der andere von unserem Gesichtspunkte entfernt, sich in der Tiefe des Himmels verlieren, so folgt aus dieser Erscheinung, dass in den Enfernungen, darin sie einer hinter dem anderen von uns abstehen, sie sich nicht in einer nach allen Seiten gleichgьltigen Zerstreuung befinden, sondern sich auf eine gewisse Flдche vornehmlich beziehen mьssen, die durch unseren Gesichtspunkt geht, und welcher sie sich so nahe als mцglich zu befinden bestimmt sind.

Diese Beziehung ist ein so ungezweifeltes Phдnomenon, dass auch selber die ьbrigen Sterne, die in dem weisslichen Streife der Milchstrasse nicht begriffen sind, doch um desto gehдufter und dichter gesehen werden, je nдher ihre Цrter dem Cirkel der Milchstrasse sind, so dass von den 2000 Sternen, die das blosse Auge am Himmel entdeckt, der grцsste Theil in einer nicht gar breiten Zone, deren Mitte die Milchstrasse einnimmt, angetroffen wird.

Wenn wir nun eine Flдche durch den Sternenhimmel hindurch in unbeschrдnkte Weiten gezogen gedenken und annehmen, dass zu dieser Flдche alle Fixsterne und Systemata eine allgemeine Beziehung ihres Orts haben, um sich derselben nдher als anderen Gegenden zu befinden, so wird das Auge, welches sich in dieser Beziehungsflдche befindet, bei seiner Aussicht in das Feld der Gestirne an der hohlen Kugelflдche des Firmaments diese dichteste Hдufung der Sterne in der Richtung socher gezogenen Flдche unter der Gestalt einer von mehreren Lichtern erleuchteten Zone erblicken. Dieser lichte Streif wird nach der Richtung eines grossten Zirkels fortgehen, weil der Stand des Zuschauers in der Flдche selber ist. In dieser Zone wird es von Sternen wimmeln, welche durch die nicht zu unterscheidende Kleinigheit der hellen Punkte, die sich einzeln dem Gesichte entziehen, und durch ihre scheinbare Dichtigkeit einen einfцrmig weisslichten Schimmer, mit einem Worte, eine Milchstrasse, vorstellig machen. Das ьbrige Himmelsheer, dessen Beziehung gegen die gezogene Flдche sich nach und nach vermindert, oder welches sich auch dem Stande des Beobachters nдher befindet, wird mehr zerstreut, wiewohl doch ihrer Hдufung nach auf eben diesen Plan beziehend, gesehen werden. Endlich folgt hieraus, dass unsere Sonnenwelt, weil von ihr aus dieses System der Fixsterne in der Richtung eines grцssten Zirkels gesehen wird, mit in eben derselben grossen Flдche befindlich sei, und mit dem ьbrigen ein System ausmache.

Wir wollen, um in die Beschaffenheit der allgemeinen Verbindung, die in dem Weltbaue herrscht, deso besser zu dringen, die Ursache zu entdecken suchen, welche die Цrter der Fixsterne auf eine gemeinschaftliche Flдche beziehend gemacht hat.

Die Sonne schrдnkt die Weite ihrer Anziehungskraft nicht in den engen Bezirk des Planetengebдudes ein. Allem Ansehen nach ersteckt sie selbige ins Unendliche. Die Kometen, die sich sehr weit ьber den Kreis des Saturns erheben, werden durch die Anziehung der Sonne genцtigt, wieder zurьck zu kehren und in Kreisen zu laufen. Ob es also gleich der Natur einer Kraft, die dem Wesen der Materie einverleibt zu sein scheint, gemдsser is, unbeschrдnkt zu sein, und sie auch wirklich von denen, die Newton's Sдtze annehmen, dafьr erkannt wird, so wollen wir doch nur zugestanden wissen, dass diese Anziehung der Sonne ohngefдhr bis zum nдchsten Fixsterne reiche, und dass die Fixsterne als eben so viel Sonnen in gleichem Umfange um sich wirken, folglich dass das ganze Heer derselben einander duch die Anziehung zu nдhern bestrebt sei; so finden sich alle Weltsystemen in der Verfassung, durch die gegenseitige Annдhungerung, die unaufhцrlich und durch nichts gehindert ist, ьber kurz oder lang in einen Klumpen zusammen zu fallen, wofern diesem Ruin nicht so wie bei den Kugeln unsers planetischen Systems durch die den Mittelpunkt fliehende Krдfte vogebeugt worden, welche, indem sie die Himmelskцrper von dem geraden Falle abbeugen, mit den Krдften der Anziehung in Verbindung die ewigen Kreisumlдufe zuwege bringen, dadurch das Gebдude der Schцpfung vor der Zerstцrung gesichert und zu einer unvergдnglichen Dauer geschickt gemacht wird.

So haben denn alle Sonnen des Firmaments Umlaufsbewegungen entweder um einen allgemeinen Mittlepunkt oder um viele. Man kann sich aber allhier der Analogie bedienen dessen, was bei den Kreislдufen unserer Sonnenwelt bemerkt wird: dass nдmlich, gleichwie eben dieselbe Ursache, die den Planeten die Centerfliehkraft, durch die sie ihre Umlдufe verrichten, ertheilt hat, ihre Laufkreise auch so gerichtet, dass sie sich alle auf eine Flдche beziehen, also auch die Ursache, welche es auch immer sein mag, die den Sonnen der Oberwelt, als so viel Wandelsternen hцherer Weltordnungen, die Kraft der Umwendung gegeben, ihre Kreise zugleich so viel mцglich auf eine Flдche gebracht, und die Abweichung von derselben einzuschrдnken bestrebt gewesen.

Nach dieser Vorstellung kann man das System der Fixsterne einigermassen durch das planetische abschildern, wenn man dieses unendlich vergrцssert. Denn wenn wir an statt der 6 Planeten mit ihren 10 Begleitern so viel tausend derselben und an statt der 28 oder 30 Kometen, die beobachet worden, ihrer hundert- oder tausendmal mehr annehmen, wenn wir eben dieser Kцrper als selbstleuchtend denken; so wьrde dem Auge des Zuschauers, das sie von der Erde ansieht, eben der Schein als von den Fixsternen der Milchstrasse entstehen. Denn die gedachten Planeten wьrden durch ihre Naheit zu dem gemeinen selben Plane ihrer Beziehung uns, die wir mit unserer Erde in eben demselben Plane befindlich sind, eine von unzдhlbaren Sternen dicht erleuchtete Zone darstellen, deren Richtung nach dem grцssten Zirkel ginge; dieser lichte Streifen wьrde allenthalben mit Sternen genugsam besetzt sein, obgleich gemдss der Hypothese es Wandelsterne, mithin nicht an einen Ort geheftet sind; denn es wьrden sich allezeit nach einer Seite Sterne genug durch ihre Verstezung befinden, obgleich andere diesen Ort geдndert hдtten.

Die Breite dieser erleuchteten Zone, welche eine Art eines Thierkreises vorstellt, wird durch die verschiedenen Grade der Abweichung besagter Irrsterne von dem Plane ihrer Beziehung und durch die Neigung ihrer Kreise gegen dieselbe Flдche veranlasst werden; und weil die meisten diesem Plane nahe sind, so wird ihre Anzahl nach dem Masse der Enternung von dieser Flдche zerstreuter erscheinen; die Kometen aber, die alle Gegenden ohne Unterschied einnehmen, werden das Feld des Himmels von beidem Seiten bedecken.

Die Gestalt des Himmels der Fixsterne hat also keine andere Ursache, als eben eine dergleichen systematische Verfassung im Grossen, als der planetische Weltbau im Kleinen hat, indem alle Sonnen ein System ausmachen, dessen allgemeine Beziehungsflдche die Milchstrasse ist; die sich am wenigsten auf diese Flдche beziehende werden zur Seite gesehen, sie sind aber eben deswegen weniger gehдuft, weit zerstreuter und seltener. Es sind so zu sagen die Kometen unter den Sonnen.

Dieser neue Lehrbegriff aber legt den Sonnen eine fortrьckende Bewegung bei, und jedermann erkennt sie doch als unbewegt und von Anbeginn her an ihre Цrter geheftet. Die Brennung, die die Fixsterne davon erhalten haben, scheint durch die Beobachtung aller Jahrhunderte bestдtigt und ungezweifelt zu sein. Diese Schwierigkeit wьrde das vorgetragene Lehrgebдude vernichten, wenn sie gegrьndet wдre. Allein allem Ansehen nach ist dieser Mangel der Bewegung nur etwas Scheinbares. Es ist enweder nur eine ausnehmende Langsamkeit, die von der grossen Entfernung von dem gemeinen Mittelpunkte ihres Umlaufs, oder eine Unmerklichkeit, die durch den Abstand von dem Orte der Beobachtung veranlasst wird. Lasset uns die Wahrscheinlichkeit diess Begriffes durch die Ausrechnung der Bewegung schдtzen, die ein unserer Sonne naher Fixstern haben wьrde, wenn wir setzen, dass unsere Sonne der Mittelpunkt seines Kreises wдre. Wenn seine Weite nach dem Huygen ьber 21000mal grцsser, als der Abstand der Sonne von der Erde angenommen wird: so ist nach dem ausgemachten Gesetze der Umlaufszeiten, die im Verhдltniss der Quadratwurzel aus dem Wьrfel der Entfernungen vom Mittlepunkte stehen, die Zeit, die er anwenden mьsste, seinen Zirkel um die Sonne einmal zu durchlaufen, von mehr als anderthalb Millionen Jahre, und dieses wьrde in 4000 Jahren eine Verrьckung seines Orts nur um einen Grad setzen. Da nun nur vielleicht sehr wenige Fixsterne der Sonne so nahe sind, als Huygen den Sirius ihr zu sein gemuthmasst hat, da die Entfernung des ьbrigeen Himmelsheers des letzteren seine vielleicht ungemein ьbertrifft, und also zu solcher periodischen Umwendung ungleich lдngere Zeiten erfordert wьrden, ьberdem auch wahrscheinlicher ist, dass die Bewwegung der Sonnen des Sternenhimmels um einen gemeinschaftlichen Mittelpunkt gehe, dessen Abstand ungemein gross, und die Fortrьckung der Sterne daher ьberaus langsam sein kann: so lдsst sich hieraus mit Wahrscheinlichkeit abnehem, dass alle Zeit, seit der man Beobachtungen am Himmel angestellt hat, vielleicht noch nicht hinlдnglich sei, die Verдnderung, die in ihren Stellungen vorgegangen, zu bemerken. Man darf indessen noch nicht die Hoffnung aufgeben, auch diese mit der Zeit zu endecken. Es werden subtile und sorgfдltige Aufmerker, imgleichen eine Vergleichung weit von einander abstehender Beobachtungen dazu erfordert. Man mьsste diese Beobachtungen vornehmlich auf die Sterne der Milchstrasse richten, welche der Hauptplan aller Bewegung ist. Herr Bradley hat beinahe unmerkliche Fortrьckung der Sterne beobachtet. Die Alten haben Sterne an gewissen Stellen des Himmels gemerkt, und wir sehen neue an andern. Wer weiss, waren es nicht die vorigen, die nur den Ort geдndert haben. Die Vortrefflichkeit der Werkzeuge und die Volkommenheit der Sternenwissenschaft machen uns gegrьndete Hoffnung zu Entdeckung so sonderbarer Merkwьrdigkeiten. Die Glaubwьrdigkeit der Sache selber aus den Grьnden der Natur und der Analogie unterstьtzen diese Hoffnung, so gut, dass sie die Aufmerksamkeit der Naturforscher reizen kцnnen, sie in Erfьllung zu bringen.

Die Milchstrasse ist, so zu sagen, auch der Theirkreis neuer Sterne, welche fast in keiner andern Himmelsgegend als in dieser wechselsweise sich sehen lassen und verschwinden. Wenn diese Abwechselung ihrer Sichtbarkeit von ihrer periodischen Entfernung und Annдherung zu uns herrьhrt, so scheint wohl aus der angefьhrten systematischen Verfassung der Gestirne,dass ein solches Phдnomenon mehrentheils nur in dem Bezirk der Milchstrasse mьsse gesehen werden. Denn da es Sterne sind, die in sehr ablangen Kreisen um andere Fixsterne als Trabanten um ihre Hauptplaeneten laufen, so erfordert es die Analogie mit unserm planetischen Weltbau, in welchem nur die dem gemeinen Plane der Bewegungen nahe Himmelskцrper um sich laufende Begleiter haben, dass auch nur die Sterne, die in der Milchstrasse sind, um sich laufende Sonnen haben werden.

Ich komme zu demjenigen Theile des vorgetragenen Lehrbegriffs, der ihn durch die erhabene Vorstellung, welche er von dem Plane der Schцpfung darstellt, am meisten reizend macht. Die Reihe der Gedanken, die mich darauf geleitet haben, ist kurz und ungekьnstelt; sie besteht in folgendem. Wenn ein System von Fixsternen, welche in ihren Lagen sich auf eine gemeinschaftliche Flдche beziehen, so wie wir die Milchstrasse entworfen haben, so weit von uns entfernt ist, dass alle Kenntlichkeit der einzelnen Sterne, daraus es besteht, sogar dem Sehrohre nicht mehr empfindlich ist; wenn seine Entfernung zu der Enfernung der Sterne der Milchstrasse eben das Verhдltniss, als diese zum Abstande der Sonne von uns hat; kurz, wenn eine solche Welt von Fixsternen in einem so unermesslichen Abstande von dem Auge des Beobachters, das sich ausserhalb derselben befindet, angeschauet wird: so wird dieselbe unter einem kleinen Winkel als ein mit schwachem Lichte erleuchtetes Rдumchen erscheinen, dessen Figur zirkelrund sein wird, wenn seine Flдche sich dem Auge gerade zu darbietet, und elliptisch, wenn es von der Seite gesehen wird. Die Schwдche des Lichts, die Figure und die kennbare Grцsse des Durchmessers werden ein solches Phдnomenon, wenn es vorhanden ist, von allen Sternen, die einzeln gesehen werden, gar deutlich unterscheiden.

Man darf sich unter den Beobachteunen der Sternkundigen nicht lange nach dieser Erscheinung umsehen. Sie ist von unterschiedlichen Beobachtern deutlich wahrgenommen worden. Man hat sich ьber ihre Seltsamkeit verwundert; man hat gemuthmasst und bisweilen wunderlichen Einbildungen, bisweilen scheinbaren Begriffen, die aber doch eben so ungegrьndet, als die erstern waren, Platz gegeben. Die neblichten Sterne sind es, welche wir meinen, oder vielmehr eine Gattung derselben, die der Herr Von Maupertuis so geschreibt... Dass es kleine, etwas mehr als das Finstere des leeren Himmelsgaums erleuchtete Plдtchen seien, die alle darin ьberein kommen, dass sie mehr oder weniger offene Ellipsen vorstellen, aber deren Licht weit schwдcher ist, als irgend ein adneres, das man am Himmel gewahr wird. Der Verfasser der Astrotheologie bildete sich ein, dass es Цffnungen im Firmamente wдren, durch welche er den Feuerhimmel zu sehen glaubte. Ein Philosoph von erleuchtetern Einsichten, der schon angefьhrte Herr von Maupertuis, hдlt sie in Betrachtung ihrer Figure und kennbaren Durchmessers fьr erstaunlich grosse Himmelskцrper, die durch ihre von dem Drehungsschwunge verursachte grosse Abplattung, von der Seite gesehen, elliptische Gestalten darstellen.

Man wird leicht ьberfьhrt, dass diese letztere Erklдrung gleichfalls nicht statt finden kцnne. Weil diese Art von neblichten Sternen ausser Zweifel zum wenigsten eben so weit als die ьbrigen Fixsterne von uns enfernt sein muss: so wдre nicht allein ihre Grцsse erstaunlich, nach welcher sie auch de grцsste Sterne viele tausendmal ьbertreffen mьssten, sondern das wдre am allerseltsamsten, dass sie bei dieser ausserordentlichen Grцsse, da es selbstleuchtende Kцrper und Sonnen sind, das allerstumpfste und schwдchste Licht an sich zeigen sollten.

Weil natьrlicher und begreiflicher ist es, dass es nicht einzelne so grosse Sterne, sondern Systemata von vielen seien, deren Entfernung si in einem so engen Raume darstellt, dass das Licht, welches von jedem derselben einzeln unmerklich ist, bei ihrer unermesslichen Menge in einen einfцrmichten blassen Schimmer, ausschlдgt. Die Analogie mit dem Sternensystem, darin wir uns befinden, ihre Gestalt, welche gerade so ist, als sie es nach unserem Lehrbegriffe sein muss, die Schwдche des Lichts, die eine vorausgesetzte unendliche Entfernung erfordert: alles stimmt vollkommen ьberein, diese elliptische Figuren fьr eben dergleichen Weltordnungen und, so zu reden, Milchstrassen zu halten, deren Verfassung wir eben entwickelt haben; und wenn Muthmassungen, in denen Analogie und Beobachtung vollkommen ьbereinstimmen, einander zu unterstьtzen, eben dieselbe Wьrdigkeit haben als fцrmliche Beweise, so wird man die Gewissheit dieser Systemen fьr ausgemacht halten mьssen.

Nunmehr hat die Aufmerksamkeit der Beobachter des Himmels Bewegungsgrьnde genug, sich mit diesem Vorwurfe zu beschдftigen. Die Fixsterne, wie wir wissen, beziehen sich alle auf einen gemeinschaftlichen Plan und machen dadurch ein zusammengeordnetes Ganze, welches eine Welt von Welten ist. Man sieht, dass in unermesslichen Entfernungen es mehr solcher Sternensystemen giebt, und dass die Schцpfung in dem ganzen unendlichen Umfange ihrer Grцsse allenthalben systematisch und auf einander beziehend ist.

Man kцnnte noch muthmassen, dass eben diese hцhere Weltordnungen nicht ohne Beziehung gegen einander seien und durch dieses gegenseitige Verhдltniss wiederum ein noch unermiesslicheres System ausmachen. In der That sieht man, dass die elliptische Figuren dieser Arten neblichter Sterne, welche der Herr von Maupertuis anfьhrt, eine sehr nahe Beziehung auf den Plan der Milchstrasse haben. Es steht hier ein weites Feld zu Entdeckungen offen, wozu die Beobachtung den Schlьssel geben muss. Die eigentlich so genannten neblichten Sterne und die, ьber welche man stritig ist, sie so zu benennen, mьssten nach Anleitung dieses Lehrbegriffs untersucht und geprьft werden. Wenn man die Theile der Natur nach Absichten und einem endeckten Entwurfe betrachtet, so erцffnen sich gewisee Eigenschaften, die sonst ьbersehen werden und verborgen bleiben, wenn sich die Beobachtung ohne Anleitung auf alle Gegenstдnde zerstreuet.

Der Lehrbegriff, den wir vorgetragen haben, erцffnet uns eine Aussicht in das unenliche Feld der Schцpfung und bietet eine Vorstellung von dem Werke Gottes dar, die der Unenlichkeit des grossen Werkmeisters gemдss. Wenn die Grцsse eines planetischen Weltbaues, darin die Erde als ein Sandkorn kaum bemerkt wird, den Verstand in Verwunderung setzt, mit welchem Erstaunen wird man enzьckt, wenn man die unendliche Menge Welten und Systemen ansieht, die den Inbegriff der Milchstrasse erfьllen; allein wie vermehrt sich dieses Erstaunen, wenn man gewahr wird, dass alle diese unermessliche Sternordnungene wiederum die Einheit von einer Zahl machen, deren Ende wir nich wissen, und die vielleicht eben so wie jene unbegreiflich gross und doch wiederum noch die Einheit einer neuen Zahlverbindung ist. Wir sehen die ersten Glieder eines fortschreitenden Verhдltnisses von Welten und Systemen, und der erste Theil dieser unendlichen Progression giebt schon zu erkennen, was man von dem Ganzen vermuthen soll. Es ist hier kein Ende, sondern ein Abgrund einer wahren Unermesslichkeit, worin alle Fдhigkeit der menschlichen Begriffe sinkt, wenn sie gleich durch die Hьlfe der Zahlwissenschaft erhoben wird. Die Weisheit, die Gьte, die Macht, die sich offenbart hat, ist unendlich und in eben der Masse fruchtbar und geschдftig; der Plan ihrer Offenbarung muss daher eben wie sie unendlich und ohne Grenzen sein.

Es sind aber nicht allein im Grossen wichtige Entdeckungen zu machen, die den Begriff zu erweitern dienen, den man sich von der Grцsse der Schцpfung machen kann. Im Kleinern ist nicht weniger unentdeckt, und wir sehen sogar in unserer Sonnenwelt die Glieder sines Systems, die unermesslich weit von einander abstehen, und zwischen welchen man die Zwischentheile noch nicht entdeckt hat. Sollte zwischen dem Saturn, dem дussersten unter den Wandelsternen, die wir kennen, und dem am wenigsten excentrischen Kometen, der vielleicht von einer 10 und mehrmal entlegenern Entfernung zu uns herabsteigt, kein Planet mehr sein, dessen Bewegung der kometeischen nдher als jener kдme? Und sollten nicht noch andere mehr durch eine Annдherung ihrer Bestimmungen vermittelst einer Reihe von Zwischengliedern die Planeten nach und nach in Kometen verwandeln und die letztere Gattung mit der erstern zusammenhдngen?

Das Gesetz, nach welchem die Excentricitдt der Planetenkreise sich in Gegehaltung ihres Abstandes von der Sonne verhдlt, unterstьtzt diese Vermuthung. Die Excentricitдt in den Bewegungen der Planeten nimmt mit derselben Abstande von der Sonne zu, und die enfernten Planeten kommen dadurch der Bestimmung der Kometen nдher. Es ist also zu vermuthen, dass es noch andere Planeten ьber dem Sataurn eben wird, welche, noch excentrischer und dadurch also jenen noch nдher verwandt, vermittelst einer gestдndigen Leiter die Planeten endlich zu Kometen machen. Die Excentricitдt ist bei der Venus 1/126 von der halben Achse ihres elliptischen Kreises, bei der Erde 1/58, beim Jupiter 1/20 und beim Saturn 1/17 derselben; sie nimmt also augenscheinlich mit den Entfernungen zu. Es is wahr, Mercur und Mars nehmen sich durch ihre viel grцssere Excentricitдt, als das Mass ihres Abstandes von der Sonne es erlaubt, von diesem Gesetze aus; aber wir werden im folgenden belehrt werden, dass eben dieselbe Ursache, wewegen einigen Planeten bei ihrer Bildung eine kleine Masse zu Theil geworden, auch die Ermangelung des zum Cirkellaufe erforderlichen Schwunges, folglich die Excentricitдt nach sich gezogen, folglich sie in beiden Stьcken unvollstдndig gelassen hat.

Ist es diesem zu folge nicht wahrscheinlich: dass die Abnahme der Excentricitдt der ьber dem Saturn zunдchst befindlichen Himmelskцrper ungefдhr eben so gemдssigt, als in den unteren sei, und dass die Planeten durch minder plцtzliche Abfдlle mit dem Geschlechte der Kometen verwandt seien? Denn es ist gewiss, dass eben diese Excentricitдt den wesentlichen Unterschied zwischen den Kometen und Planeten macht, und die Schweife und Dunstkugeln derselben nur deren Folge sind; imgleichen, dass eben die Ursache, welche es auch immerhin sein mag, die den Himmelskцrpern ihre Kresibewegungen ertheilt hat, bei grцssern Entfernungen nicht allein schwдcher gewesen, den Drehungsschwung der Senkungskraft gleich zu machen, und dadurch die Bewwegungen excentrisch gelassen hat, sondern auch eben deswegen weniger vermцgend gewesen, die Kreise dieser Kugeln auf eine gemeinschaftliche Flдche, auf welcher sich die untern bewegen, zu bringen, und dadurch die Ausschweifung der Kometen nach allen Gegenden veranlasst hat.

Man wьrde nach diesere Vermuthung noch vielleicht die Endeckung neuer Planeten ьber dem Saturn zu hoffen haben, die excentrischer als dieser und also der kometischen Eigenschaft nдher sein wьrden; aber eben daher wьrde man sie nur eine kurze Zeit, nдmlich in her Zeit ihrer Sonnennдhe, erblicken kцnnen, welcher Umstand zusammt dem geringen Masse der Annдherung und der Schwдche des Lichts die Endeckung derselben bisher verhindert haben und auch aufs kьnftige schwer machen mьssen. Der letzte Planet und erste Komet wьrde, wenn es so beliebte, derjenige kцnnen genannt werden, dessen Excentricitдt so gross wдre, dass er in seiner Sonnennдhe den Kreis des ihm nдchsten Planeten, vielleicht also des Saturns, durchschnitte.




Знаете ли Вы, в чем ложность понятия "физический вакуум"?

Физический вакуум - понятие релятивистской квантовой физики, под ним там понимают низшее (основное) энергетическое состояние квантованного поля, обладающее нулевыми импульсом, моментом импульса и другими квантовыми числами. Физическим вакуумом релятивистские теоретики называют полностью лишённое вещества пространство, заполненное неизмеряемым, а значит, лишь воображаемым полем. Такое состояние по мнению релятивистов не является абсолютной пустотой, но пространством, заполненным некими фантомными (виртуальными) частицами. Релятивистская квантовая теория поля утверждает, что, в согласии с принципом неопределённости Гейзенберга, в физическом вакууме постоянно рождаются и исчезают виртуальные, то есть кажущиеся (кому кажущиеся?), частицы: происходят так называемые нулевые колебания полей. Виртуальные частицы физического вакуума, а следовательно, он сам, по определению не имеют системы отсчета, так как в противном случае нарушался бы принцип относительности Эйнштейна, на котором основывается теория относительности (то есть стала бы возможной абсолютная система измерения с отсчетом от частиц физического вакуума, что в свою очередь однозначно опровергло бы принцип относительности, на котором постороена СТО). Таким образом, физический вакуум и его частицы не есть элементы физического мира, но лишь элементы теории относительности, которые существуют не в реальном мире, но лишь в релятивистских формулах, нарушая при этом принцип причинности (возникают и исчезают беспричинно), принцип объективности (виртуальные частицы можно считать в зависимсоти от желания теоретика либо существующими, либо не существующими), принцип фактической измеримости (не наблюдаемы, не имеют своей ИСО).

Когда тот или иной физик использует понятие "физический вакуум", он либо не понимает абсурдности этого термина, либо лукавит, являясь скрытым или явным приверженцем релятивистской идеологии.

Понять абсурдность этого понятия легче всего обратившись к истокам его возникновения. Рождено оно было Полем Дираком в 1930-х, когда стало ясно, что отрицание эфира в чистом виде, как это делал великий математик, но посредственный физик Анри Пуанкаре, уже нельзя. Слишком много фактов противоречит этому.

Для защиты релятивизма Поль Дирак ввел афизическое и алогичное понятие отрицательной энергии, а затем и существование "моря" двух компенсирующих друг друга энергий в вакууме - положительной и отрицательной, а также "моря" компенсирующих друг друга частиц - виртуальных (то есть кажущихся) электронов и позитронов в вакууме.

Однако такая постановка является внутренне противоречивой (виртуальные частицы ненаблюдаемы и их по произволу можно считать в одном случае отсутствующими, а в другом - присутствующими) и противоречащей релятивизму (то есть отрицанию эфира, так как при наличии таких частиц в вакууме релятивизм уже просто невозможен). Подробнее читайте в FAQ по эфирной физике.

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